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Birkenporlinge: Heimische Vitalpilze

Der Birkenporling ist aus der Alternativmedizin und aus dem Alltag von Pilzsammlern nicht mehr wegzudenken. Dies ist nicht verwunderlich; wirken seine Inhaltsstoffe doch in vielerlei Hinsicht förderlich auf die Gesundheit. Schon seit Jahrtausenden gilt der Birkenporling als potenter Heilpilz. Heutzutage erfreut er sich vor allem in der Alternativmedizin einer großen Beliebtheit. Was steckt alles in dem kleinen Kerl und wie konsumiert man ihn? In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst.
Besonderheiten
  • Medizinischer Nutzen
  • Nahezu nebenwirkungsfrei
  • Einnahme als Kur
  • In Deutschland heimisch
  • Verschiedene Darreichungsformen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Der Birkenporling parasitiert ausschließlich an Birken. Dabei befällt er nur kranke oder bereits abgestorbene Bäume, die Läsionen in ihrer Rinde aufweisen.
  • Aufgrund seiner vielseitigen medizinischen Wirkungen, die die Menschen sich bereits seit Jahrtausenden zunutze machen, ist der Birkenporling auch als Heilpilz der Steinzeit bekannt.
  • Der Birkenporling kann auf verschiedene Weise konsumiert werden. Dazu gehören das Trinken als Tee, Schnaps oder Tinktur, die Einnahme von Kapseln sowie das Untermischen in Speisen.

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Birkenporling – Name und Zuordnung

Der Birkenporling mit dem wissenschaftlichen Namen Fomitopsis betulina (ehemals Piptoporus betulinus) ist ein Pilz, der Birken befällt. Er gehört zur Gattung der Baumschwämme (Fomitopsis), zur Familie der Baumschwammverwandten Fomitopsidaceae, zur Ordnung der Stielporlingsartigen (Polyporales) und zur Klasse der Agarticomycetes. Weitere gängige Bezeichnungen sind Birkenzungenporling, Birkenschwamm, Birken-Hautporling und „Ötzipilz“.

Birkenporlinge erkennen

Seine einjährigen Früchte bildet der Birkenporling in der Zeit von Juli bis November aus. Sie finden sich einzeln am Baumstamm; in seltenen Fällen auch zu mehreren direkt oder dicht beieinander. Dabei erreichen sie meist eine Größe von 7 bis 15 cm, gelegentlich bis zu 30 cm. Die Wuchsrichtung ist ausnahmslos horizontal. Unter optimalen Bedingungen genügen dem Pilz bereits 14 Tage, um rasant zu wachsen!

Der Hut des Pilzes entwickelt sich aus einer anfangs knolligen zu einer abgeflachten Form. Diese erinnert ein wenig an die eines menschlichen Magens. Insbesondere die Unterseite zeigt sich flach, während die Oberseite eine kissen- bis nierenförmige Gestalt annimmt. Der Rand des Hutes ist nach unten gewölbt und manchmal wellig. Die Unterseite weist zahlreiche Röhren auf. Diese sind von einer feinen Struktur und münden in zunächst weiße, später bräunlich-gräuliche Poren mit abgerundeten Enden. Lassen sich die Röhren leicht vom Fleisch lösen, deutet dies darauf hin, dass der Pilz bereits etwas älter ist.

Die Pilzhaut verändert ihre Farbe von einem anfangs cremigen Weiß zu einem satten Ockerbraun. Teilweise nimmt sie durch den Bewuchs mit Algen auch einen grünlichen Farbton an Die Haut ist abziehbar und wird im Laufe der Zeit rissig. Einen echten Stiel hat der Pilz nicht; stattdessen ist der dem Baum ansitzende Bereich stielartig verengt und weist typischerweise einen deutlichen „Buckel“ auf.

Das Fleisch der jüngeren Pilze ist weiß und von weicher, saftiger Konsistenz. Mit zunehmendem Alter wird es zunehmend fester und trockener und entwickelt eine zähe, korkartige Konsistenz. Die Lebensdauer des Fruchtkörpers beträgt etwa 1 Jahr.

Die Sporen des Pilzes bilden einen weißen Pulverstaub. Unter dem Mikroskop wird ihre wurstartige Form sichtbar.

Der Birkenporling kann auch seinerseits von Schädlingen befallen werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Mycetophagen; pilzfressende Milben und Insekten. Zu ihnen gehören Tetratoma fungorum und Cis bilamellatus, die in den jungen Fruchtkörpern beziehungsweise den abgestorbenen Pilzen parasitieren.

Wirksame Inhaltsstoffe

Der Birkenporling weist eine Reihe interessanter und nützlicher Inhaltsstoffe auf, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Antioxidantien
  • Agaricinsäure
  • Beta-Glucane
  • Betulinsäure
  • Indolalkaloide
  • Nukleinsäure
  • Piptamin
  • Polyporensäuren
  • Triterpene

Ausführliche Informationen darüber, welche Wirkungen diese Inhaltsstoffen im Körper entfalten, findest du bei „“4. Wirkung““.

Ansprüche und Verbreitung

Der Pilz befällt ausschließlich abgestorbenes Birkenholz; das heißt, er ist ein sogenannter Saprophyt, der sich von kranken, sterbenden oder bereits gefallenen Birken ernährt. In der Rinde dieser Bäume sind Bruchstellen vorhanden, an denen das Xylem freigelegt wird; ein für den Baum lebenswichtiges Gewebe. An dieses lagert sich der Birkenporling an und verstoffwechselt die Zellulose der Birke. Der Baum verliert an Masse und entwickelt eine zunehmende Braunfäule: Sein Holz wird brüchig und anfällig gegenüber Windböen. In der Fachsprache bezeichnet man diesen Zustand als „Würfelbruch“.

Auch nach dem Fall kann der Pilzbefall noch lange bestehen bleiben; mitunter mehrere Jahre. Voraussetzung dafür ist, dass währenddessen die Rinde am Holz verbleibt: Sie hält den Wassergehalt des Baumes konstant. Der Birkenporling ist auf einen Feuchtigkeitsgehalt des Holzes zwischen 35 und 100 % und verschiedene darin enthaltene Pflanzenstoffe, wie zum Beispiel das Tannin, angewiesen.

Birkenporlinge wachsen bevorzugt bei einer Temperatur von etwa 25° C. Sie gehören damit zu den mesophilen Spezies. Bei Temperaturen unter 7° C sowie über 30° C stagniert ihr Wachstum.

Das Verbreitungsgebiet des Pilzes umfasst daher alle Regionen, in denen es die klimatischen Verhältnisse erlauben und in denen Birken vorkommen.

Anwendungsbereiche

Der Birkenporling wird zur Linderung verschiedener Leiden eingesetzt. Dazu gehören:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Gallensteine
  • Tumorerkrankungen
  • Nebenwirkungen immunsuppressiver Therapien
  • Atemwegserkrankungen
  • Hautveränderungen
  • Haarausfall
  • Lebensmittelallergien
  • Migräne
  • Gelenkbeschwerden
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung, Konzentrationsschwäche
  • Depressionen
  • Ängste
  • Wunden
  • Hormonelles Ungleichgewicht

Dabei wirkt der Pilz:

  • Entzündungshemmend
  • Blutstillend
  • Antibakteriell
  • Antiviral
  • Antimykotisch gegen Candida krusei
  • Schleimlösend
  • Antikanzerogen
  • Antiallergisch
  • Antiparasitär
  • Immunstärkend
  • Hormonregulierend

Der Birkenporling kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen oder sich positiv auf sie auswirken: Die Terpene und das Piptamin des Pilzes haben eine entschlackende, entzündungshemmende Wirkung, wodurch Ablagerungen an den Gefäßwänden (Plaque) gelöst und abtransportiert werden. Dadurch werden die Gefäße wieder elastischer und es kommt seltener zu Bluthochdruck.

Im Magen wirkt der Birkenporling beruhigend auf entzündete Schleimhäute sowie Geschwüre und anregend auf die Muskulatur. Seine antibakterielle Wirkung macht sogar das äußerst widerstandsfähige Bakterium Helicobacter pylori unschädlich, welches sich in der Magenschleimhaut einnistet. Es kann verschiedene Beschwerden wie Übelkeit, Aufstoßen, Mundgeruch, Sodbrennen und Magenschmerzen auslösen. Ein weiteres Bakterium, das als Auslöser für Magen- und Darmgeschwüre sowie Magenschleimhautentzündungen bekannt ist, ist E. coli. Auch dieses wird durch den Birkenporling unschädlich gemacht.

Die antientzündliche, verdauungsregulierende Wirkung macht sich weiterhin bei Beschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen und dem Reizmagensyndrom positiv bemerkbar.

Wurminfektionen im Darm sprechen sehr effektiv auf den Birkenporling an. Insbesondere von Peitschenwürmern (Trichuris trichura) ist bekannt, dass sie durch die Inhaltsstoffe des Birkenporlings zuverlässig aus dem Verdauungstrakt geschleust werden. Weiterhin kann der Birkenporling bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und dem Reizdarmsyndrom sehr hilfreich sein: Seine entzündungshemmende und immunregulierende Wirkung beruhigt und kräftigt die Schleimhaut.

Auch der Gallefluss wird durch den Birkenporling angeregt, wodurch der Bildung und Festsetzung von Gallensteinen vorgebeugt wird.

Indem der Birkenporling veränderte Zellen in ihrer Teilung hemmt, soll er der Bildung und dem Wachstum von Tumoren entgegenwirken. Krebspatienten, die eine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten, nehmen den Birkenporling einerseits ein, um das Tumorwachstum zusätzlich einzudämmen; andererseits, um die Nebenwirkungen der Therapie zu hemmen. Letzteres beruht unter anderem auf der immunregulierenden Wirkung des Birkenporlings: Sie soll einen massiven Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) verhindern und dadurch die Infektanfälligkeit verringern.

Auf die Lungen wirkt er reinigend, wodurch Atemwegsbeschwerden verschiedener Art gelindert werden. In der Naturheilkunde wird der Birkenporling bei Bronchitis, Asthma, infektiösen Lungenerkrankungen und Lungenkrebs eingesetzt. Er schleust unter anderem Nikotin und Teer aus, weshalb er ehemaligen Rauchern empfohlen wird. Auch der Abtransport von Schleim wird gefördert und dessen Bildung gehemmt.

Durch seine krampflösende, immunregulierende und antientzündliche Wirkung lindert der Pilz darüber hinaus Beschwerden, die durch allergisch bedingtes Asthma ausgelöst werden. Besonders das Inhalieren der Dämpfe des Birkenporling-Tees kann betroffenen Personen eine deutliche Erleichterung verschaffen.

Die schleimlösende, immunstärkende Wirkung ist auch bei Nebenhöhlenentzündungen und Erkältungen von Nutzen: Krankheitserreger können vom Körper effektiver bekämpft werden, geschwollene Nasen- und Rachenschleimhäute werden beruhigt, die Lösung und der Abtransport von Schleim werden gefördert und entzündungsbedingte Schmerzen gelindert.

Hautsymptome verschiedenster Art werden durch die Eigenschaften des Birkenporlings gelindert: Die Kombination seiner antibakteriellen, antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften spielt dabei eine entscheidende Rolle: Bakterien, die sich in verstopften Talgdrüsen vermehren oder in veränderten Hautarealen ansiedeln, werden abgetötet. Die Bildung von Schuppen und Verhornungen wird gehemmt, die Neubildung von Hautzellen angeregt. .

Darüber hinaus besitzt der Birkenporling eine hemmende Wirkung auf die von Bakterien gebildete Hyaluronatlyse. Dabei handelt es sich um ein Enzym, das den Abbau von Hyaluronsäure stimuliert. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil unserer Haut: Sie ist in der Lage, reichlich Feuchtigkeit zu binden, wodurch sie der Haut Elastizität und Straffheit verleiht und ihre Barrierewirkung gegenüber Keimen stärkt. Hauterkrankungen haben zur Folge, dass mehr Hyaluronsäure abgebaut als neu gebildet wird. In schweren Fällen wird die Haut infolgedessen durchlässig für Toxine und andere schädliche Stoffe. Der Birkenporling schützt, strafft und „verjüngt“ also indirekt die Haut. Letzteres ist außerdem dadurch bedingt, dass er die Kollagenbildung ankurbelt.

Hautausschläge, Sonnenbrand, Juckreiz, Neurodermitis und Akne sprechen besonders gut auf den Birkenporling an.

Gegen Haarausfall und ein vorzeitiges Ergrauen der Haare wirkt der Pilz, indem er die Durchblutung der Kopfhaut fördert, die Haarfollikel kräftigt und antioxidativen Stress mindert. Die verbesserte Durchblutung sorgt außerdem dafür, dass die Haare sich gesund und widerstandsfähig entwickeln. Äußerlich zeigt sich dies in einem besonders kräftigen, glänzenden Haar. Seine Extrakte werden daher unter anderem zur Herstellung von Haarwassern verwendet.

Lebensmittelallergien können durch die immunregulierende, antientzündliche Wirkung des Birkenporlings positiv beeinflusst werden.

Migräne und anderweitige Arten von Kopfschmerzen sollen durch den Birkenporling ebenfalls gelindert werden. Dies könnte auf die die stimulierenden Prozesse des Pilzes zurückzuführen sein; teilweise ist sogar von einer „opiatähnlichen Wirkung die Rede.

Die Gelenke profitieren insbesondere von dem Piptamin des Birkenporlings: Entzündungsprozesse im Gelenkknorpel werden gelindert und die Bildung der Synovia (Gelenkschmiere) wird angeregt. Dies macht sich durch eine Linderung der Schmerzen und eine Verbesserung der Beweglichkeit bemerkbar.

Der Birkenporling wird vermehrt auch zur Linderung psychischer und seelischer Beschwerden eingesetzt. Obwohl eine Wirksamkeit dahingehend nicht erwiesen ist, nehmen einige Anwender ihn beispielsweise gegen Depressionen, Ängste, Konzentrationsprobleme sowie chronische Erschöpfung und Müdigkeit ein.

Im Rahmen der Wundversorgung verhindert der Birkenporling Infektionen, wirkt blutstillend und entzündungshemmend und fördert die Regeneration des Gewebes. Auch tiefe Wunden heilen oft narbenfrei ab, wenn eine Scheibe Birkenporling als Wundauflage verwendet wird. Dies macht man sich inzwischen auch in der plastischen Chirurgie zunutze. Der Pilz wirkt unter anderem gegen die Bakterien Bacillus subtilis, Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus.

Durch seine entzündungshemmenden Effekte wirkt der Birkenporling außerdem schmerzlindernd, ohne mit Nebenwirkungen einherzugehen (wie es bei vielen chemischen Schmerzmedikamenten der Fall ist). Er eignet sich daher sowohl bei Verletzungen als auch bei Krankheiten, die Entzündungen auslösen; und ferner zur Abschwächung der entzündungsfördernden Eigenschaften einiger Medikamente.

Der Birkenporling soll dazu beitragen, einen gestörten Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies erfolgt, indem er die Umwandlung androgener Hormone zu Östrogen hemmt. Da ein zu hoher Östrogenspiegel sowohl bei Frauen als auch bei Männern mit Beschwerden verbunden oder sogar krebserregend sein kann, ist dies von großer Bedeutung. Beispielsweise wirkt sich eine Regulation des Östrogenspiegels positiv auf die Knochendichte aus, stärkt also das Skelettsystem.

Darreichung und Anwendung

Birkenporling-Tee

Um aus deinen Birkenporlingen einen Tee zuzubereiten, benötigst du etwa 1 bis 3 g des getrockneten oder entsprechend mehr des frischen Pilzmaterials und 300 ml Wasser.

  • 1. Falls noch nicht geschehen, zermahle den Pilz mit einem Mörser zu einem feinen Pulver.
  • 2. Bringe die 300 ml Wasser zum Kochen.
  • 3. Gib das Pilzmaterial hinzu.
  • 4. Lass den Birkenporling nun für weitere 20 Minuten köcheln. Der Sud nimmt dabei eine graugrünliche Farbe an.
  • 5. Siebe das Pflanzenmaterial heraus und lege es beiseite.
  • 6. Süße den Tee nach Belieben mit Zucker, Honig oder Süßstoff.
  • 7. Nachdem der Tee etwas abgekühlt ist, kannst du ihn genießen.

Alternativ zum Zermahlen kannst du den Pilz auch fein würfeln. Allerdings ist dann mit einer verminderten Wirksamkeit zu rechnen, da die Oberfläche des Pilzmaterials relativ klein ist und die Wirkstoffabgabe durch die Schnittkanten vermindert wird. Daher empfiehlt es sich in diesem Fall, die Würfel etwa 30 Minuten lang auf hoher Stufe zu kochen, anstatt sie nur leicht köcheln zu lassen.

Einige Rezepte sehen nach dem Kochen eine mehrstündige Ziehzeit vor, um das Maximum an Wirkstoffen aus dem Pilzmaterial herauszuholen. Eine besonders bequeme Zubereitungsweise besteht darin, den zu Pulver zerkleinerten Birkenporling gar nicht zu kochen, sondern ihn lediglich mit kochendem Wasser zu übergießen und anschließend für 20 Minuten ziehen zu lassen. Der Geschmack ist in diesem Fall allerdings besonders bitter und die Wirksamkeit eingeschränkt.

Zur Linderung von Atemwegssymptomen kannst du auch den Dampf des Birkenporling-Tees inhalieren. Auf diese Weise gelangt ein Teil der Inhaltsstoffe direkt an seinen Wirkort.

Die herausgesiebten Pilzbestandteile lassen sich in kaltem Wasser aufbewahren und wiederverwenden. Das erneute Aufkochen zur Herstellung eines Tees soll bis zu zehnmal möglich sein. Der fertige Sud hält sich im Kühlschrank bis zu 5 Tage.

Birkenporling-Schnaps

Um aus den Pilzen einen Schnaps herzustellen, benötigst du 50 g getrocknetes Pilzmaterial und eine Flasche Vodka in mindestens 50%iger Konzentration.

  • 1. Sollte dein Birkenporling noch nicht in Pulverform vorliegen, zerkleinere ihn zunächst mit einem Mörser. Aufgrund seiner zähen Konsistenz sind Mixer und Mühlen dafür nicht geeignet.
  • 2. Fülle das Pulver mit Hilfe eines Trichters in eine gut verschließbare Flasche.
  • 3. Fülle die Flasche mit Vodka auf. Dieser muss das Pilzmaterial komplett bedecken, um der Bildung von Schimmelpilzen vorzubeugen!
  • 4. Lagere die Flasche für mindestens 4 Wochen dunkel und kühl.
  • 5. Schüttle die Flasche in dieser Zeit einmal am Tag gründlich auf.
  • 6. Siebe das Pilzpulver heraus.
  • 7. Nun kann der Schnaps konsumiert werden.

Birkenporling-Tinktur

Ähnlich wie einen Schnaps kannst du auch eine Tinktur herstellen. Hierfür benötigst du 20 g des zu Pulver zerkleinerten Pilzmaterials und 100 ml 70%igen Ethanol oder hochprozentigen Vodka.

  • 1. Gib das Pilzmaterial in ein weithalsiges Gefäß.
  • 2. Gieße den Alkohol hinzu. Das Pilzmaterial muss komplett damit bedeckt sein, um einer Schimmelbildung vorzubeugen!
  • 3. Bewahre das Gefäß für 7 Tage an einem kühlen, lichtgeschützten Ort auf.
  • 4. Filtere das Pilzpulver ab.
  • 5. Fülle die Tinktur in eine braune Tropfflasche.

Es ist auch möglich, einen weniger starken Alkohol zu verwenden und den Birkenporling entsprechend länger ziehen zu lassen. Als minimaler Alkoholgehalt werden 45% empfohlen. In diesem Fall sollte der Birkenporling allerdings über mindestens 6 Wochen ziehen.

Birkenporling in Speisen oder Getränken

Wenn dir der bittere Geschmack des Tees nicht zusagt, kannst du den Birkenporling auch anderweitig einnehmen. Beispielsweise lässt sich das frische oder getrocknete Pilzmaterial in Eintöpfen oder Suppen verarbeiten, mit Gemüsesaft oder einem leckeren Tee mischen, ohne an Qualität einzubüßen.

Hast du eine größere Menge Birkenporling-Tee gekocht, kannst du ihn würfelweise einfrieren, um ihn bei Bedarf einer Speise oder einem Getränk hinzuzufügen.

Birkenporling-Kapseln

Auch Kapseln sind eine Möglichkeit der Einnahme, mit der du den Geschmack des Pilzes „umgehen“ kannst. Du kannst sie entweder fertig kaufen oder mit Hilfe von Leerkapseln und einer einfachen Kapselmaschine selber herstellen. In letzterem Fall füllst du die Leerkapseln mit pulverisiertem Birkenporling. Im Anschluss werden sie von der Maschine fest verschlossen.

Birkenporling zur Wundversorgung

Um Wunden zu desinfizieren und ihre Heilung zu fördern, benötigst du grob zerkleinertes Pilzmaterial. Als Wundauflage beispielsweise eignen sich dünne Streifen, die du auf das verletzte Hautareal legst, ehe du es verbindest. Um kleine Blutungen schnell und hygienisch zu stillen, drückst du einen Pilzstreifen für einige Minuten auf die Wunde. Dabei werden Bakterien abgetötet und die Blutgerinnung wird beschleunigt. Auf diese Weise kann der Birkenporling der Helfer in der Not für Menschen sein, die sich im Wald verletzen und kein Material zur Wundversorgung bei sich haben.

Bei Verletzungen des Zahnfleischs oder nach einer Operation im Mundbereich, beispielsweise an den Zähnen, kannst du kleingeschnittenen Birkenporling kauen. Dadurch werden Entzündungsprozesse gehemmt, die Wunden desinfiziert und die Schmerzen gelindert.

Wie schmeckt der Birkenporling?

Der Birkenporling weist einen säuerlich-bitteren Geschmack auf, der sich mit zunehmendem Alter verstärkt. Er ist durch die enthaltene Agaricinsäure bedingt. Junge Birkenporlinge erinnern geschmacklich noch an Hühnerbrühe, weisen aber bereits einen bitteren Nachgeschmack auf.

Für die meisten Anwender ist der Geschmack des Birkenporlings eine Gewöhnungssache: Meist ist es möglich, den Tee mit der Zeit immer höher zu konzentrieren und weniger zu süßen. Die Geschmacksknospen gewöhnen sich allmählich an die bittere Note und die Abneigung dagegen lässt nach.

Der Geruch des Pilzes ist leicht säuerlich.

Dosierung und Einnahme

Wie wird der Birkenporling dosiert?

Da Nebenwirkungen auch bei sehr hohen Dosen nicht zu erwarten sind, gibt es nach oben kaum eine Grenze und die Ratschläge bezüglich der „richtigen“ Menge variieren erheblich.

Die übliche Dosierungsempfehlung liegt bei 2 Teetassen pro Tag (nach der beschriebenen Rezeptur), bei starken Hautsymptomen wird die Menge auf 3 Teetassen gesteigert. Bei schweren Erkrankungen können sogar 6 Tassen pro Tag sinnvoll sein.

Verwendest du einen Schnaps, gilt für eine stimulierende, belebende Wirkung eine Dosierungsempfehlung von zweimal täglich 5 ml. Bei schweren Erkrankungen kannst du die Dosis auf zweimal täglich 15 ml erhöhen.

Die fertige Tinktur nimmst du am besten ein, indem du dreimal täglich 3 bis 5 Tropfen davon in ein Glas Wasser oder ein anderweitiges Getränk gibst.

Wie lange wird der Birkenporling eingenommen?

Möchtest du den Birkenporling vorbeugend zur allgemeinen Gesunderhaltung einnehmen, empfiehlt sich zweimal jährlich eine 15- bis 20-tägige „Kur. Währenddessen nimmst du den Tee wie beschrieben ein.

Auch, wenn du den Birkenporling zur Linderung von Beschwerden konsumierst, solltest du nach dem genannten Zeitraum eine mehrwöchige Pause einlegen. Auf diese Weise beugst du einem Gewöhnungseffekt vor.

Wirkung

Wirkmechanismen

Die Inhaltsstoffe des Birkenporlings wirken sich auf vielfältige Weise positiv auf unserem Organismus aus.

Vitamine und Mineralstoffe dürften als lebenswichtige Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln bekannt sein. Sie sind zur Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse unerlässlich. Im Birkenporling sind unter anderem Betacarotin (die Vorstufe des Vitamin A), Vitamin E, verschiedene B-Vitamine und Vitamin C sowie Eisen, Kupfer, Selen, Phosphor und Kalium enthalten. Durch diese Fülle an wertvollen Nährstoffen trägt der Pilz zur allgemeinen Gesunderhaltung bei.

Antioxidantien neutralisieren freie Sauerstoffradikale in unserem Körper. Dabei handelt es sich um aggressive Stoffwechselprodukte, die unsere Zellen schädigen. Dieses Phänomen wird auch als „oxidativer Stress“ bezeichnet: Durch ihn werden verschiedene Krankheiten wie Krebs, Arthritis (oft durch Borreliose bedingt), Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die vorzeitige Hautalterung gefördert. In einer besonderes großen Anzahl entstehen die Radikale zum Beispiel durch die Einwirkung von UV-Licht, Umweltgifte und Zigarettenkonsum.

Antioxidantien sind auch in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Oftmals handelt es sich bei ihnen um Vitamine. Im Birkenporling finden sich unter anderem Tocopherole (Vitamin E), ß-Carotin (die Vorstufe des Vitamin A) und Lycopen.

Die bittere Agaricinsäure hemmt die Schweißproduktion, lindert Hustenreiz und senkt Fieber. Sie wird daher unter anderem gegen vermehrtes Schwitzen sowie bei Lungenerkrankungen und mit Fieber verbundenen Infektionen eingesetzt.

Beta-Glucane sind Polysaccharide, die zu den Ballaststoffen gehören. Sie wirken:

  • Immunstärkend
  • Darmunterstützend
  • Sättigend
  • Cholesterinsenkend
  • Blutzuckerregulierend
  • Lindernd auf Beschwerden am Bewegungsapparat

Die immunstärkende Eigenschaft der Beta-Glucane ist darauf zurückzuführen, dass sie unsere Neutrophilen Granulozyten und Makrophagen aktivieren. Makrophagen sind die berüchtigten „Fresszellen“ unseres Immunsystems, die Krankheitserreger aufnehmen und unschädlich machen. Neutrophile Granulozyten bekämpfen eindringende Krankheitserreger, indem sie sie entweder aufnehmen oder auf andere Weise unschädlich machen.

Die Darmgesundheit wird einerseits verbessert, indem die Darmmotorik angekurbelt und der Stuhl zügig ausgeschieden wird; andererseits, da die Beta-Glucane unserer natürlichen Darmflora als Nahrung dienen und sie dadurch stabilisieren. Der Ansiedelung pathogener (schädlicher) Bakterien wird gleichzeitig vorgebeugt. Während der Verstoffwechselung der Beta-Glycane durch gutartige Bakterien entstehen kurzkettige Fettsäuren wie Acetat, Propionat und Butyrat. Diese unterstützen die Zellen der Darmschleimhaut und schützen sie vor Schädigungen.

Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen profitieren besonders von Beta-Glucanen. Durch die Ankurbelung der Darmmotorik ist der Birkenporling allerdings auch ein hervorragendes Hausmittel, um Verstopfungen zu behandeln.

Der erhöhte Sättigungsgrad beruht auf der Quellfähigkeit der Beta-Glucane im Magen: Die Magenwände werden gedehnt, wodurch bereits nach kurzer Zeit ein Völlegefühl entsteht. Auf diese Weise kann der Birkenporling beim Abnehmen helfen.

Beta-Glucane senken den Cholesterinspiegel, indem sie Cholesterin und Gallensäuren im Darm binden und ihre Aufnahme ins Blut verhindern: Sowohl der Gesamtcholesterinspiegel als auch der kritische LDL-Cholesterinspiegel sinken. Dies trägt dazu bei, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzubeugen.

Der Regulierung des Blutzuckerspiegels erfolgt, indem Beta-Glucane durch ihr hohes Molekulargewicht im Darm für eine langsame, kontrollierte und nur mäßige Aufnahme der Glucose ins Blut sorgen. Bekannt für seinen hohen Gehalt an Beta-Glucanen und damit seine gute Eignung für Diabetiker ist Hafer.

Beta-Glucane wirken positiv auf den Bewegungsapparat, indem sie Beschwerden wie Gicht, Arthritis und Muskelschmerzen lindern.

Letztlich verfügen sie über antioxidative Eigenschaften (siehe oben).

Betulinsäure wirkt antibakteriell [3], entzündungshemmend, antiviral [3], antioxidativ, wundheilungsfördernd und führt zum Absterben von Krebszellen [1, 2]. Zum letztgenannten Ergebnis kamen verschiedene Forschungen; unter anderem an der Universitätsklinik Ulm, in Freiburg und in Paris. Besonders Melanome [4], maligne Hirntumoren sowie Neuroblastome werden durch die Betulinsäure in ihrem Wachstum gehemmt. Gesunde Zellen hingegen nehmen keinen Schaden.

Die antivirale Wirkung zeigte sich unter anderem in Untersuchungen von Zellen, die mit dem HIV-Virus infiziert waren. Hier hemmt der Birkenporling die Virusvermehrung. Außerdem kann er die Übertragung von FSME-Viren während eines Zeckenbisses verhindern.

Die übrigen Eigenschaften des Betulins werden beispielsweise genutzt, um durch Hauterkrankungen verursachte Symptome zu lindern. Der Wirkstoff findet sich daher in vielen Salben und Cremes.

Indolalkaloide sind chemische Verbindungen, die häufig psychedelische Effekte auslösen. Letztere sind allerdings im Falle des Birkenporlings bislang nicht bewiesen.

Die Nukleinsäuren des Pilzes sollen zu seiner antiviralen Wirkung, beispielsweise gegenüber HIV- und FSME-Viren, beitragen.

Piptamin tötet Bakterien ab, weshalb es auch als natürliches Antibiotikum bezeichnet wird. Insbesondere in der Alternativmedizin erfreuen sich piptaminhaltige Präparate einer großen Beliebtheit. Sie wirken unter anderem gegen das Darmbakterium E. coli.

Polyporensäuren besitzen antibakterielle, antivirale sowie entzündungshemmende Eigenschaften. Letztere sind mit denen von Kortison vergleichbar, ohne jedoch mit den dafür typischen Nebenwirkungen einherzugehen. Darüber hinaus tötet die Substanz Würmer, insbesondere den Peitschenwurm, im Darm ab und wirkt dadurch antiparasitär. Im Birkenporling finden sich die Polyporensäuren A und C.

Polysaccharide gelten als äußerst effektiv im Bereich der Tumorprophylaxe und -therapie. Zumindest geht dies aus Tierversuchen an Mäusen hervor, in denen das Wachstum von bösartigen Tumoren, unter anderem Sarkomen, um 90 % vermindert wurde.

Triterpene wie zum Beispiel Lupeol gehören zu den Lipiden (Fetten) und haben erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf:

  • Entzündungen
  • Allergien
  • Virale Infektionen
  • Lebererkrankungen
  • Krebserkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Thrombosen
  • Den Cholesterinspiegel
  • Impotenz

Sie werden unter anderem zur Therapie von Prostata- und Hautkrebs eingesetzt.

Welche Wirkdauer gibt es?

In regelmäßigen Kuren eingenommen, wirkt der Birkenporling sich dauerhaft positiv auf die Gesundheit aus. Bei vielen Beschwerden ist eine Einnahmedauer von 2 bis 3 Wochen notwendig, bis sich erste positive Effekte bemerkbar machen. Diesen Zeitraum benötigen die Inhaltsstoffe, um den Stoffwechsel zuverlässig zu beeinflussen und ihre medizinische Wirkung voll zu entfalten.

Effekte auf den Magen-Darm-Trakt hingegen können durchaus bereits in den Stunden nach der ersten Einnahme zu spüren sein, da die Wirkstoffe bei der oralen Einnahme unmittelbar an ihren Wirkort gelangen.

Psychedelische Effekte sind umstritten; Personen, die eine derartige Wirkung empfinden, beschreiben eine kurze Wirkdauer von etwa einer Stunde.

Risiken und Nebenwirkungen

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?

Der Konsum des Birkenporlings ist allgemein sehr ungefährlich. Die Inhaltsstoffe ziehen auch in großen Mengen keine gesundheitlichen Probleme oder gar Vergiftungserscheinungen nach sich. Vergiftungen können allerdings auftreten, wenn der Birkenporling mit einer anderen Pilzsorte verwechselt wird oder verdorbene Exemplare geerntet werden. Nennenswert sind hier vor allem Schimmelpilztoxine.

Da der Birkenporling die Darmmotorik stimuliert, können sehr hohe Dosen zu Durchfall führen.

Die nasale Einnahme, also das Schnupfen des pulverisierten Pilzes, wirkt stark reizend auf die Nasenschleimhäute und ist daher keinesfalls als regelmäßige Konsummethode zu empfehlen; zumal keinerlei Vorteile des Schnupfens gegenüber der oralen Einnahme bekannt sind.

Verwechslung mit anderen Pilzen

Nicht jeder Pilz, der am Birkenholz wächst, ist zwangsläufig ein Birkenporling. Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht unter anderem mit den folgenden Pilzspezies, die allesamt ungenießbar sind:

  • Apfelbaumsaftporling
  • Bitterer Saftporling
  • Dunkler Lackporling
  • Feuerschwamm
  • Gestopfter Saftporling
  • Grauweißer Saftporling
  • Wulstiger Lackporling
  • Zunderschwamm

Wenn du dich näher mit dem Thema befasst, wirst du jedoch eindeutige Unterscheidungsmerkmale feststellen:

  • Die Oberfläche des Apfelbaumsaftporlings weist eine feine Behaarung auf, während die des Birkenporlings nackt ist.
  • Die Oberfläche des Bitteren Saftporlings fühlt sich feinfilzig an, die des Birkenporlings glatt. Sein Geruch ist äußerst unangenehm.
  • Die Oberseite des Dunklen Lackporlings ist, wie der Name vermuten lässt, von einer rotbraunen, braunen oder schwarzroten Farbe. Im Gegensatz zum Birkenporling löst er am Baum eine Weißfäule aus.
  • Auch der Feuerschwamm weist eine dunklere Farbe als der Birkenporling auf; dabei sind verschiedene Brauntöne möglich. Sein Geruch ist neutral. Auch dieser Pilz verursacht an der Rinde eine Weißfäule.
  • Der Getropfte Saftporling liegt flach dem Baum auf, an dem er parasitiert; ohne sich am Ansatz stielförmig zu verschmälern.
  • Auch der Grauweiße Saftporling bildet keinen stielförmigen Ansatz aus. Sein Geruch ist charakteristisch süßlich und leicht alkalisch stechend.
  • Der Wulstige Lackporling ist an seiner Oberseite braun gefärbt.
  • Auch der Fruchtkörper des Zunderschwamms kommt in verschiedenen Brauntönen vor. Diese bilden an der Oberseite des Fruchtkörpers farbige Ringe.

Auch die Form der Fruchtkörper unterscheidet sich je nach Pilzsorte. Darüber hinaus wachsen die genannten Spezies nicht nur an Birken, sondern auch an anderen Baumarten; während der Birkenporling ausschließlich die Birke befällt.

Wenn du keine Erfahrung mit dem Bestimmen und Sammeln von Pilzen hast, ziehe zu Beginn unbedingt einen Experten zurate!

Birkenporlinge züchten

Kann ich den Birkenporling selbst züchten?

Da der Birkenporling ausschließlich an (geschädigter) Birkenrinde wächst und sich dort über Sporen vermehrt, kann er nicht wie andere Pilze im Topf oder Blumenbeet angebaut werden. Möchtest du ihn gerne bei dir zu Hause „ansiedeln“, kannst du beispielsweise nach einem Sturm einen Wald aufsuchen und nach gefallenen Birken oder abgebrochenen Ästen Ausschau halten. Diese kannst du anschließend im Garten lagern, bis Birkenporlinge daran wachsen. Das kann allerdings durchaus mehrere Monate dauern. Somit ist bei dieser Methode viel Geduld gefragt.

Birkenporlinge sammeln

Am besten sammelst du den Birkenporling zwischen September und Dezember. In diesem Zeitraum findest du ausgewachsene Fruchtkörper, welche über eine ausreichende Konzentration an Wirkstoffen verfügen. Im Idealfall erntest du den Birkenporling einige Tage, nachdem er Sporen gebildet hat. Die Früchte sprießen zwar bereits ab Juli, weisen aber zu dieser Zeit noch einen sehr geringen Wirkstoffgehalt auf.

Die jungen Fruchtkörper erkennst du an ihrer hellbraunen, glatten Oberfläche und den weißen, gut sichtbaren Poren an der Unterseite. Möglicherweise ist auch das weiße Sporenpulver zu erkennen.

Da der Birkenporling nur an krankem oder totem Birkenholz zu finden ist, kann die Suche eine Herausforderung sein. Darüber hinaus besteht Verwechslungsgefahr mit einigen anderen Sorten, insbesondere dem Zunderschwamm (siehe oben). Mache dich sorgfältig mit den Unterscheidungsmerkmalen vertraut, ehe du auf Pilzsuche gehst.

Wenn du dich mit dem Sammeln von Pilzen nicht auskennst, solltest du dich zu Beginn auf jeden Fall von einem Fachmann begleiten lassen! In vielen Regionen gibt es auch Pilzberater, von denen du deine gesammelten Pilze bestimmen lassen kannst.

Achte unbedingt darauf, nur gesunde Pilze zu sammeln! Birkenporlinge können von Schimmelpilzen befallen, faulig oder durch Insekten angefressen sein. Schwarzbraune Flecken auf der sonst weißen Hutunterseite, eine schleimige Oberfläche sowie sichtbarer Schimmel oder Schädlingsbefall sind klare Anzeichen dafür, dass der Pilz ungenießbar ist. Vor allem im Dezember und Januar finden sich viele verdorbene Exemplare.

Hast du einen genießbaren Birkenporling gefunden, schneide ihn vorsichtig von der Baumrinde. Wasche ihn vor der Verarbeitung sorgfältig mit Leitungswasser. Anschließend kannst du das frische Material entweder sofort verwenden oder es trocknen, nachdem du es in Würfel oder dünne Streifen geschnitten hast.

Birkenporlinge selbst trocknen

Nach dem Ernten schneidest du deine Birkenporlinge in kleine Würfel oder Scheiben, ehe du mit dem Trocknen beginnst. Achte auf eine maximale Dicke von 1 cm, damit die Feuchtigkeit problemlos entweichen kann. Hierfür kannst du sie für einige Tage bis Wochen auf Küchenpapier auslegen. Im Winter ist ein Platz neben oder über der Heizung ideal. Alternativ eignet sich ein Dörrautomat oder der Ofen. Der Pilz muss strohtrocken sein und sich geräuschvoll zerbrechen lassen, damit er sich langfristig hält.

Die Trocknung im Ofen erfolgt bei 50 bis 60° C über mehrere Stunden. Bei höheren Temperaturen können die Wirkstoffe beschädigt werden! Lasse den Ofen während des Trocknungsvorgangs einen kleinen Spalt weit offen, damit der Wasserdampf entweichen kann.

Birkenporlinge lagern

Ein sorgfältig durchgetrockneter Birkenporling kann sich, unabhängig von dem Grad seiner Zerkleinerung, über mehrere Jahre halten. Es empfiehlt sich jedoch, die getrockneten Pilzscheiben oder -würfel zu lagern und erst dann zu einem Pulver zu zermahlen, wenn du sie einnehmen möchtest. Dadurch bleiben die Wirkstoffe besonders lange erhalten.

Lagere das Pilzmaterial an einem kühlen, trockenen, lichtgeschützten Ort; vorzugsweise in einem luftdicht verschlossenen Gefäß.

Birkenporling kaufen

Wo kann man den Birkenporling kaufen?

Wer es sich nicht zutraut oder nicht die Gelegenheit hat, den Pilz selber zu sammeln, kann ihn auch bequem über das Internet bestellen: Auf Amazon, einschlägigen Pilzseiten und in anderweitigen Online-Shops findest du eine breite Auswahl an Birkenporling-Produkten. Alternativ gibt es die Möglichkeit, die Pilze über einen Heilpraktiker zu beziehen.

Der Birkenporling wird in folgenden Darreichungsformen angeboten:

  • Getrocknete Pilzstreifen oder -würfel
  • Grob oder fein gemahlenes Pulver
  • Tinktur
  • Tee
  • Kapseln

Die Qualität lässt sich am besten beurteilen, wenn noch möglichst grobe Stücke des Pilzes vorhanden sind. Allerdings solltest du ihn dann selbstständig mahlen, um eine möglichst große Überfläche zu erzielen und die Wirkstoffabgabe zu optimieren.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Gehe beim Kauf lieber auf Nummer Sicher und nimm nicht direkt das günstigste, sondern das am besten bewertete Produkt: Ein Birkenporling, der nur einen dürftigen Wirkstoffgehalt aufweist, nützt dir am Ende nichts. Nimm dir Zeit für die Suche und lies dir auch die Erfahrungsberichte der bisherigen Käufer durch.

Achte darauf, dass das Produkt wirklich die Spezies Fomitopsis betulina oder Piptoporus betulinus enthält: Unter dem Suchbegriff „Birkenporling“ werden oftmals auch Produkte angezeigt, die (auch) andere Pilzsorten beinhalten. Empfehlenswert beim Kauf von getrocknetem Pilzmaterial sind Naturprodukte ohne Zusätze, die schonend getrocknet oder luftgetrocknet wurden. Ob dies tatsächlich der Fall gewesen ist, erkennst du an der Farbe: Die getrockneten Pilzstreifen oder -würfel sollten ein klares Weiß aufweisen. Dunkle Areale deuten auf eine zu starke Erhitzung hin, wodurch mitunter wertvolle Inhaltsstoffe zerstört wurden.

Auch Tinkturen sollten frei von synthetischen Zusatzstoffen sein und idealerweise einen Verschluss aufweisen, der eine Tropfdosierung erlaubt. Achte beim Preisvergleich auch auf die Konzentration, angegeben mit „1:x“: Je höher die für „x“ eingesetzte Zahl ausfällt, desto größer ist der Anteil an Alkohol im Verhältnis zur Wirkstoffkonzentration. Ein geringerer Preis kommt häufig dadurch zustande, dass der Wirkstoffgehalt vergleichsweise gering ist.

Geschichte und Herkunft des Pilzes

Bereits seit Jahrtausenden machen sich Menschen die Heilkraft des Birkenporlings zunutze. Er wird daher auch als Heilpilz der Steinzeit bezeichnet. So trug bereits der vor 5.300 Jahren verstorbene, als Gletschermumie berühmt gewordene „Ötzi“ den Pilz bei sich. Der Grund hierfür ist nicht eindeutig geklärt; es wird jedoch vermutet, dass er damit gegen eine Peitschenwurminfektion vorging.

In der Antike wurde der Birkenporling häufig gegen vorzeitigen Haarausfall sowohl bei Männern als auch bei Frauen eingesetzt.

Besondere Bedeutung hat der Birkenporling seit jeher im Bereich der Wundversorgung: In dünne Scheiben geschnitten, leistet er hervorragende Dienste als Wundauflage. Insbesondere vor der Entwicklung chemischer Medikamente wurde er genutzt, um Wundinfektionen vorzubeugen, die Entzündungsprozesse und somit die Schmerzen zu hemmen.

Belege aus dem Jahr 1500 zeigen, dass der Birkenporling in China zur Behandlung von Rheuma eingenommen wurde.

In der Nachkriegszeit wurde der Birkenporling vor allem von deutschen Kriegsgefangenen in Russland konsumiert. Die ostsibirischen Ureinwohner informierten die schwerverletzten Soldaten über die verblüffende Heilkraft des Birkenporling-Tees. In Russland kommt dem Birkenporling bis heute eine große Bedeutung in der traditionellen Behandlung verschiedener Krankheitsbilder, insbesondere Depressionen, zu.

Die Einnahme des Pilzes erfolgte in der Geschichte nicht immer oral, sondern auch in Form von Schnupfpulver.

Ferner wird das Fleisch des Birkenporlings zum Polieren von Bestecken und Instrumenten angewendet sowie zum Schärfen von Messern genutzt. In der Vergangenheit diente der zu Brei zerkleinerte Pilz auch der Herstellung von Papier.

Nutzer-Erfahrungen mit dem Birkenporling

Personen, die den Birkenporling konsumiert haben, berichten fast durchgehend positiv von seinen Effekten. Besonders hervorgehoben wird seine hervorragende Wirksamkeit bei Magenbeschwerden: Symptome wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl sowie entzündliche Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut sprechen laut Nutzererfahrungen sehr gut auf den Pilz an. Auch langjährige Beschwerden lassen sich oft deutlich lindern oder klingen sogar komplett ab. Dies ist sogar bei vielen Patienten der Fall, bei denen die Schulmedizin zuvor keine guten Erfolge mit sich gebracht oder unerwünschte Nebenwirkungen verursacht hat.

Sehr positive Effekte machen sich auch bei Personen mit Hauterkrankungen oder -beschwerden bemerkbar. Insbesondere Symptome mit einer allergischen, hormonellen oder autoimmunbedingten Ursache lassen sich durch die Einnahme des Birkenporlings lindern. Nutzer berichten, dass ihre Neigung zu Pickeln, Mitessern und anderen Unreinheiten sowie Juckreiz und Ausschlägen deutlich nachgelassen habe.

Weitere Erfahrungsberichte beschreiben eine verbesserte Wundheilung, die Kräftigung der Struktur von Haaren und Nägeln sowie die erfolgreiche Heilung von Migräne.

Die psychoaktive Wirkung des Pilzes ist umstritten: Während einige Anwender von einer subtilen und milden, aber dennoch deutlichen Wirkung berichten, verspüren andere gar keine Effekte. Wenn von einer psychoaktiven Wirkung die Rede ist, werden ausnahmslos positive Effekte beschrieben: Die Anwender empfinden ein „warmes, leicht euphorisierendes, angenehm beruhigendes Gefühl.“

Personen, die pulverisierten Birkenporling geschnupft haben, berichten von einem starken Brennen in der Nase. Die orale Einnahme wird unter Nutzern eindeutig bevorzugt.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

FrageAntwort
Wogegen hilft der Birkenporling?Die vielseitigen Inhaltsstoffe des Pilzes haben einen positiven Einfluss auf viele Arten von Beschwerden. Im Vordergrund steht seine Wirksamkeit bei Magen- und Darmbeschwerden und Hauterkrankungen.
Ist der Birkenporling essbar?Ja. Allerdings wird er für gewöhnlich zu einem Tee, einem Schnaps oder einer Tinktur verarbeitet, um die Wirkstoffe zu extrahieren.
Wie schmeckt der Birkenporling?Der Birkenporling besitzt einen bitteren Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Viele Anwender süßen ihn daher oder mischen ihn beispielsweise mit Kräutertee.
Kann ich den Birkenporling sammeln?Ja. Wenn du den Pilz selber sammeln möchtest, informiere dich vorab unbedingt, wie du ihn erkennen und von anderen Pilzsorten unterscheiden kannst. Bei der Suche ist Geduld gefragt, da kranke oder abgestorbene Birken oftmals nicht leicht zu finden sind.
Wann wächst der Birkenporling?Prinzipiell ist der Birkenporling das ganze Jahr über auffindbar, da er eine Lebensdauer von etwa 12 Monaten besitzt. Allerdings ist die beste Erntezeit der Zeitraum von September bis Dezember.
Wie lange hält sich der Birkenporling?In getrocknetem Zustand lässt sich der Birkenporling über mehrere Jahre lagern, ohne an Wirksamkeit einzubüßen. Voraussetzung ist ein kühler, trockener, licht- und möglichst auch luftgeschützter Ort.
Ist der Birkenporling gefährlich?Nein, solange du nur genießbare Birkenporlinge sammelst. Nebenwirkungen sind beim Verzehr dieses Pilzes nicht bekannt. Lediglich Tinkturen eignen sich nicht für Personengruppen, die keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen, wie schwangere Frauen und trockene Alkoholiker.
Gibt es Wechselwirkungen?Vermutlich nicht: Zwischen dem Birkenporling und anderen Pilzen, Drogen oder Medikamenten sind bisher keinerlei Wechselwirkungen bekannt.
Ist die Wirksamkeit nachgewiesen?Jein. Die Wirksamkeit vieler Inhaltsstoffe des Pilzes wurde bereits in wissenschaftlichen Studien belegt. Umfangreiche Studien, inwiefern die Wirkungen auch durch die Einnahme des Pilzes erzielt werden, stehen noch aus.
Ist ein Mischkonsum möglich?Ja. Die Kombination des Birkenporlings mit dem Chaga-Pilz, dem Schillerporling, der Schmetterlingstramete oder dem Cordyceps-Pilz soll die gesundheitsfördernden Effekte verstärken. Auch Ingwer eignet sich, um ihn einem Birkenporling-Tee hinzuzufügen.

Quellennachweise

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